D2 verkauft sich trotz 0:8 teuer

Unsere D2 unterlag am 7.Spieltag der Kreisliga SEK Gruppe 1 dem haushohen Favoriten der FSG Gudensberg mit 0:8, verkaufte sich aber phasenweise teurer, als das Ergebnis letztlich vermuten ließ.

Überzahl schaffen und den Ball gewinnen: Jonathan Schulze im Angriffsmodus
Dag Hochwald im Kampf um den Ball

Das Team von Trainerin Vanessa Hübel ging mit einem 3-2-3 ins Spiel, um eine ausgewogene Feldbesetzung zu haben und um gleichzeitig ein vielseitiges, variables und schnelles Kombinationsspiel etablieren zu können.

,,Bei Ballbesitz ist das Spiel in die Spitze sofort möglich. Hierfür stehen in vorderster Linie an beiden Flügeln und im Zentrum drei Anspielstationen zur Verfügung. Die Ausbildung zahlreicher Angreifer stützt dabei die offensiv ausgerichtete Ausbildungsphilosophie in dieser Altersklasse.

Auch bei Ballbesitz des Gegners soll das Team das Spiel bestimmen: Die offensive Ausrichtung ermöglicht es, den Gegner schon in dessen Spielhälfte unter Druck zu setzen. Hierfür ist es besonders von Bedeutung, dass die Spieler verinnerlichen, im Mannschaftsverbund an allen Aktionen beteiligt zu sein. Alle greifen an, alle verteidigen mit! Nach einem Ballgewinn sollen die Spieler sofort offensiv denken und spielen sowie zielstrebig und konsequent abschließen!” (Quelle: https://www.dfb.de/trainer/d-juniorin/artikel/9-gegen-9-mit-d-junioren-endlich-gibt-es-ballkontakte-fuer-alle-273/)

,,Wir wollten heute nicht gar so defensiv agieren, wie zuletzt gegen Edermünde und Geismar und damit Entlastung in eigenen Angriffen suchen. Die Idee war nach Ballgewinn schnell in die Spitze spielen zu können und somit selbst Torgefahr auszustrahlen. Zugleich konnte man so die Distanz des Gegners zum eigenen Tor vergrößern. Dieser Plan ging leider nur teilweise auf. Vielleicht hätten wir mit einer Viererkette mehr Defensive Stabilität gehabt und das Ergebnis wäre nicht so eindeutig ausgefallen. Dennoch müssen wir auch erkennen, dass die Hälfte der Treffer aus individuellen Fehlern und mangelhaften Absprachen resultierten und wir uns so bereits früh selbst ein Bein gestellt hatten.”

Trainerin Vanessa Hübel
Machte ein solides Spiel: Julian Klapdor

Ein solcher individueller Fehler brachte das Team dann bereits in der 5. Minute in Rückstand. Bis dahin hatte man solide kombiniert und das Spielgeschehen weitestgehend im Griff gehabt und auch selbst versucht offensive Durchschlagskraft zu entwickeln. Doch Gudensberg war an diesem Tag brutal effektiv und netzte auch nur jeden Ansatz einer Chance ein und nutze jeden Fehler, jede Unaufmerksamkeit unserer Spieler aus. Nach dem 0:3 in der 15. Spielminute verlor das Team in den nachfolgenden Minuten bis zur 20. Spielminute den Faden und fing sich die Gegentreffer 0:4, 0:5 und 0:6 ein. Eine schalende Ohrfeige mit Weckrufcharakter! Bis zur Halbzeit verbesserte sich das Zweikampfverhalten, die Laufbereitschaft und das Kombinationsspiel wieder deutlich, wobei man zugestehen muss, dass es in der Phase vorher ungenügend war und somit nur noch besser werden konnte.

Kapitän Jona im Spielaufbau

Nach einer Phase mit mehr Kontrolle und Zugriff ging es dann in die Halbzeitpause in der genau analysiert, jedoch ebenfalls auch neuer Mut für die zweite Halbzeit geschöpft wurde. Denn ohne Kampf wollte man hier nicht untergehen. Die zweite Hälfte gestaltete das Team der JSG Melsungen-Körle ausgeglichener. Man hatte deutlich mehr Ballbesitz, gewann mehr Zweikämpfe, spielte die Kombinationen flüssiger und konnte so Gefahr für das gegnerische Tor entwickeln. Dennoch musste das junge Team noch zwei Gegentreffer nach Kontern unserer Gäste hinnehmen.

,,In einigen Duell lag klar ein Missmatch vor. Die Gegner unserer Spieler waren sowohl größer als auch schneller und hatten damit große physische Vorteile, die unsere Jungs nicht immer allein mit Kampf und cleverem Zweikampfverhalten ausgleichen konnten. Insgesamt kann man charakterlich jedoch keinem Spieler einen Vorwurf machen. Alle haben versucht ihr bestes zu geben und zu keinem Zeitpunkt das Spiel aufgegeben, obwohl man bereits hoffnungslos hinten lag. Das rechne ich ihnen hoch an.”

Trainerin Vanessa Hübel

Nach 60 Minuten war dann Schluss. Endstand an diesem 7. Spieltag 0:8 im Spiel gegen die FSG Gudensberg, die damit ihren Platz unter den Top 3 der Liga einnimmt. Es liegt an unserem Team weiter fleißig zu arbeiten, sich als Mannschaft einzuspielen und geduldig zu bleiben.

Nach langer Verletzung endlich wieder zurück: Brayn Bartel

,,Es mag für Außenstehende wie eine Entschuldigung oder eine Ausrede wirken, doch es ist die Realität in der wir uns bewegen: Das Team ist in dieser Konstellation erst seit September 2021 so unterwegs. Wir spielen mit einer bunten Mischung aus den Jahrgängen 2009 und 2010. Beiden Jahrgängen fehlt durch Covid-19 eine Menge Trainings- und Spielzeit (fehlt sicherlich auch anderen Teams), jedoch bedeutete die Pandemie für unsere 2010er den fast vollständigen Wegbruch ihrer Zeit in der E-Jugend. Nun sind sie als junger Jahrgang 2010 in der D-Jugend unterwegs, müssen sich an das 9er Spielfeld, die längere Spielzeit und mitunter an die Abseitsregel gewöhnen. Sie müssen teilweise gegen erste Mannschaften mit älteren Jahrgängen antreten, die bereits seit vielen Jahren so zusammenspielen und physische Vorteile gegenüber ihnen haben. Es ist keine Ausrede für die Leistungen und die Ergebnisse, aber eine realistische Einschätzung, warum diese Saison eine solche Herausforderung für das Team ist. Wir wissen um diese Schwierigkeiten, begegnen ihnen aber mit Mut und Entschlossenheit. Wir wollen aus jedem Training das Optimum für das Team und für jeden einzelnen Spieler herausholen und wir wollen gute Ausbildungsarbeit leisten, damit sich die Leistungen am Spieltag positiv entwickeln. Die Ergebnisse kommen mit einer grundlegend guten fußballerischen Ausbildung von alleine und sind nicht das Ziel, dass sich die JSG Melsungen-Körle mit dem neuen Vereinskonzept gesetzt hat.”

Trainerin Vanessa Hübel

Es spielten für die D2: Amos Eckhardt, Calvin Wander, Ben Rudolph, Julian Klapdor, Jona, Jonathan Schulze, Malte-Kjell Reupke, Lutz Dally, Brayn Bartel und Dag Lasse Hochwald